Konstruktionsvollholz (KVH)
Herstellung A1 – A3
138.3 kg CO2
Abfallbehandlung C3
-10.06 kg CO2
Recyclingpotential D
-7.027 kg CO2
Rohstoff
Der Rohstoff Holz wird als CO2 Neutral bezeichnet, da Holz beim Wachstum CO2 bindet und als „Abfallprodukt“ Sauerstoff herstellt. Beim Verbrennen oder Kompostieren wird das gespeicherte CO2 der Atmosphäre wieder zurückgegeben. Als Konstruktionsvollholz werden hauptsächlich Nadelhölzer, wie Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche verwendet. Diese wachsen schneller als Laubhölzern und sind somit auch meist kostengünstiger.
Holzmodule könnten sehr gut wiederverwendet werden, da es sich hierbei in der Regel um vorgefertigte Elemente oder ganze Wand- und Deckenteile handelt. Es ist relativ einfach möglich, sie durch Sägen, in den Maßen anzupassen bzw. zu kürzen oder zu ergänzen. Optimiert wurde dieses System beispielsweise bei dem Ecolar Projekt der HTWG. Hier könnte man theoretisch Module austauschen und ergänzen, um die Wohnfläche und Kubatur zu vergrößern oder zu verkleinern oder auch das Gebäude an einem ganz anderen Ort wiedererrichten. Ebenfalls ist es möglich Module in ihre Bauteilkomponenten zu zerlegen, um Kanthölzer und Bretter zu erhalten. Welche dann, wieder- und weiterverwendet oder verwertet werden können.
Herstellung
Bei Vollholzprodukten wird der Baumstamm entrindet und meist in rechteckige Querschnitte zugesägt, wobei man die Vollholzprodukte nach Verhältnis von Höhe zu Breite in Latten, Bohlen, Bretter und Kanthölzer unterscheidet. Danach kann das Holz zum weiterverarbeiten getrocknet, gefasst, gehobelt oder profiliert werden.
Wieder- und Weiterverwendung
Bauteilkomponenten: Stützen, Deckenbalken, Dachsparren, Lattungen usw.
Konstruktionsvollholz eignet sich, wenn es gut erhalten ist, sehr gut zum Wieder- und Weiterverwenden. In der Regel wird es geschraubt, gedübelt oder gesteckt. Außerdem kann es aufgrund seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten einer Kaskadennutzung zugeführt werden. Je nachdem wie der Zustand des Holzes ist, kann es direkt als Holzstützen, Träger, Sparren etc. wiederverwendet werden. Eignet sich das Holz aufgrund von Alterungsprozessen nicht mehr, so kann es kaskadenartig weiterverwertet werden. Beispielsweise als nichttragende Holzbauteile wie Lattungen, Unterkonstruktionen oder auch zur Möbelherstellung. Als letzte Stufe kann es zerkleinert werden, um als Hackschnitzel für die Spanplattenherstellung oder den Gartenbau zu dienen. Eine thermische Verwertung ist ebenfalls möglich.
Schadstoffe
Beachtet werden muss bei der Wieder- und Weiterverwendung von Holz, dass es keine Schadstoffe wie Holzschutzmittel oder Insektizide enthält (Bsp. polychlorierte Biphenyle (PCB), Lindan, Pentachlorphenol (PCP)). Aufgrund dieser möglicherweise enthaltenen Schadstoffe wird sämtliches Bauholz beim Recycling in die Altholzkategorie A4 (belastete Holzarten) eingestuft. Diese Altholzkategorie darf nicht wieder- oder weiterverwendet werden und wird einer energetischen Entsorgung zugeführt. Es sei denn es wird durch ein Prüfverfahren bewiesen das es unbelastet ist. Eine biologische Verwertung ist möglich, wenn es sortenrein und schadstofffrei ist. Jedoch sollte die kaskadenartige Verwertung dieser vorgezogen werden.